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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

FWF Präsident Klement Tockner strahlt gespannte Ruhe aus, als wir ihn am Rande des Forum Alpbach zum Gespräch treffen. Dass das Gespräch mit immer neuen politischen Verantwortlichen, denen gegenüber er als unermüdlicher Anwalt der Grundlagenforschung auftritt, einem Kampf gegen Windmühlen gleiche, will er so nicht sagen: „Wir haben einiges erreicht, z. B. ein höheres Fördervolumen, das den Forschenden direkt zugute-kommt.“ Dennoch könne man sich damit nicht zufriedengeben, es seien visionäre Schritte für die Zukunft nötig: „Wir haben unglaubliche Talente in Österreich, der Wille zum Investieren ist da – jetzt mussman den Mut aufbringen, es auch zu tun.“ Die Forderung nach deutlicher Erhöhung der im Wettbewerb vergebenen Mittel für Grundlagenforschung wird im österreichischen Forschungssystem seit langem erhoben. Im Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ von Dezember 2017 wurde sie der Formulierung nach übernommen, die konkrete Umsetzung blieb zunächst offen. Im November 2018 kündigte Wissenschaftsminister Heinz Faßmann an, zwei Maßnahmen setzen zu wollen, die das im Regierungsprogramm Angekündigte kon-kretisieren sollten: eine Exzellenz-Initiative, um bestimmte Forschungsbereiche langfristig so ausstatten zu können, dass Österreich in der vordersten Liga mitspielen kann – und ein Forschungsfinanzierungsgesetz, um die geplante Erhöhung der Forschungsquote auf 3,76 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in einen festgeschriebenen Finanzierungspfad zu übersetzen. Die Konzepte für beide…
Es ist eine Ehre, die österreichischen Forschern nur selten zuteilwird: Im Mai wurde der Grazer BiochemikerRudolf Zechner in die US-amerikanische „National Academy of Science“ aufgenom-men. Damit würdigte eine der renommier-testen wissenschaftlichen Vereinigungen der Welt seine Arbeiten auf dem Gebiet der Lipolyse – dem Abbau von Fettmole-külen im Inneren von Zellen. Zechners bedeutendste Entdeckung war dabei, dass das Enzym „Adipose Triglyceride Lipase” (ATGL) der vorrangig tätige molekulare Akteur beim ersten Schritt dieses Abbaus ist. Seither stehen die Regulation des Fett-stoffwechsels und ihr Zusammenhang mit den molekularen Mechanismen der Entstehung von Krankheiten (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs) im Mittelpunkt der Arbeit seiner Forschungs-gruppe am Institut für Molekulare Bio-wissenschaften der Uni Graz. Zudem ist Zechner Direktor von „BioTechMed“, einer Initiative, die die Forschungskompeten-zen der drei naturwissenschaftlich tätigen Grazer Universitäten (Universität Graz, TU Graz und Medizinische Universität Graz) bündeln und vernetzen will. Aus dem Programm werden auch „Young Researcher Groups“ finanziert, über die vielverspre-chende Postdocs ihre eigene Gruppe auf-bauen können.Die Erforschung des Lipid-Metabolis-mus hat in Graz eine jahrzehntelange Tradition und ist heute an allen drei Unis ver-treten. Allein am Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz lassen sich zehn Forschungsgruppen diesem Schwer-punkt zuordnen. Das Forschungsfeld „Lipide“ der Medizinischen Universität hat 33 wissenschaftliche Partner. Im Rahmen von…
ÖGMBT-Mitgliedschaften bei internationalen Organisationen Mitglieder der ÖGMBT sind über die europäischen Dachorganisationen FEBS, FEMS und EFB mit beinahe 100.000 Wissenschaftlern international verbunden und profitieren von zahlreichen Förderungen und Aktivitäten. Biowissenschaftliche Forschung ist heute in hohem Maße international vernetzt. Es gibt kaum eine Gruppe, die nicht Kooperationspartner in anderen Ländern aufweisen könnte und deren Ressourcen und Kompetenzen nutzt. Die Vernetzung mit der internationalen Wissenschafts-Community ist deshalb auch eine der grundlegenden Aktivitäten der ÖGMBT. „Über ihr internationales Netzwerk ist die ÖGMBT mit beinahe 100.000 Wissenschaftlern verbunden. Daraus ergeben sich für unsere Mitglieder weitreichende Möglichkeiten zu Vernetzung, Karriereentwicklung und finanzieller Unterstützung“, sagt dazu ÖGMBT-Geschäftsführerin Alexandra Khassidov. „Gleichzeitig tragen diese Aktivitäten auch zur Sichtbarmachung des Life-Sciences-Standort Österreich bei.“ Wichtigste Knotenpunkte dieses Netzwerks sind die Mitgliedschaften der ÖGMBT in den drei Dachgesellschaften FEBS (Vereinigung der Europäischen Biochemischen Gesellschaften), FEMS (Vereinigung der Europäischen Mikrobiologischen Gesellschaften) und EFB (Vereinigung der Europäischen Biotechnologischen Gesellschaften). 35.000 persönliche Mitglieder aus 35 nationalen Mitgliedsverbänden zählt die FEBS. Österreich ist durch die am Uniklinikum Salzburg tätige Biochemikerin Barbara Kofler vertreten. Wie die ÖGMBT selbst veranstaltet die europäische Biochemiker-Gesellschaft einen jährlichen Kongress mit vorhergehendem „Young Scientists‘ Forum“; die Teilnahme an beiden Events wird seitens der FEBS finanziell unterstützt. Der Karriereentwicklung junger Wissenschaftler dienen…
Vorschau ÖGMBT-Jahrestagung 2019 Mehr denn je dient die ÖGMBT-Jahrestagung dem Austausch von Life-Sciences-Experten und Newcomern über Fachgebiete und Organisationsformen hinweg. Im heurigen September ist Salzburg als Austragungsort an der Reihe. Was die ÖGMBT-Jahrestagung von anderen wissenschaftlichen Kongressen unterscheidet, ist die besonders große Breite von Teilnehmern und Themen, die man hier findet. Als Leistungsschau der österreichischen Life Sciences Community sind alle Teilgebiete der Biowissenschaften vertreten und werden Grundlagenforschung,  industrielle und medizinisch orientierte Aspekte gleichermaßen behandelt. Felix Locker, Universitätsassistent an der Abteilung für Physiologie und Biophysik an der Vetmed und langjähriges ÖGMBT-Mitglied, schätzt genau das an der Tagung: „Diversität ist gerade die Stärke der ÖGMBT. In Zeiten zunehmender Spezialisierung fehlt es oft daran, ein wenig über den Tellerrand hinausblicken zu können.“ Dabei ergeben sich nicht selten Kontakte über Disziplinengrenzen hinweg, die Ausgangspunkt für neue wissenschaftliche Kooperationen sein können. Locker: „Ich habe auf der letzten ÖGMBT-Jahrestagung in Wien eine Ernährungswissenschaftlerin getroffen und gemeinsame Interessen entdeckt. Dadurch ist es möglich geworden, dass wir jetzt bei einer Versuchsserie ihrer Gruppe mitmachen und Proben bekommen, die wir von den Kontakten auf einem ausgesprochenen Biophysik-Kongress nicht so leicht bekommen hätten.“ Die ÖGMBT-Jahrestagung findet jedes Jahr an einem der Universitätsstandorte Österreichs statt, im September ist Salzburg Austragungsort des…