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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

Das größte Treffen der Life Science Community Österreichs stellt sich den aktuellen Herausforderungen und wird in diesem Jahr nach einem ganz neuen Modus abgehalten: Einem „Online-Kickoff-Event“ von 21. bis 23. September folgen „Life Science Tuesdays“, an denen sich die Communities themenspezifisch virtuell treffen.   Eigentlich war alles vorbereitet für die diesjährige ÖGMBT-Jahrestagung: Die Schwerpunkte waren gesetzt, die Location am Standort Graz, der turnusmäßig als Gastgeber an der Reihe gewesen wäre, reserviert, die Registrierung der Teilnehmer sollte beginnen. Doch dann kam der Lockdown. „Wir hatten noch lange gehofft, dass im September wieder eine Konferenz mit persönlicher Präsenz der Teilnehmer möglich sein wird“, erzählt Harald Pichler, Professor für Molekulare Biotechnologie an der TU Graz und Leiter des Organisationskomitees der Tagung. Doch dann hat sich schnell herausgestellt, dass das nicht möglich ist. „Vor allem die Reisebeschränkungen waren ein Problem. Wir hatten ja viele internationale Referenten eingeladen, da musste schnell eine Entscheidung getroffen werden“, ergänzt Helmut Bergler vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz, der ebenfalls federführend an der Organisation beteiligt ist. Nach einigen (virtuellen) Krisensitzungen des ÖGMBT-Vorstandes war es ab der zweiten Mai-Woche klar: Alles geht in Richtung einer virtuellen Tagung. „Wir haben uns überlegt: Was macht unsere Jahrestagung aus und wie…
Unis und Fachhochschulen, Konzerne und Startups – von den Pandemie-bedingten Einschränkungen sind alle betroffen. Wir haben uns bei Mitgliedsorganisationen der ÖGMBT umgehört, wie sie mit der Situation umgegangen sind. Shutdown, Lockdown, Stay-at-home – nichts geht mehr? Ganz so war es in der Life-Sciences-Branche auch in Zeiten von COVID-19 nicht. Viele Aktivitäten liefen weiter, wenn auch unter besonderen Umständen. „Ich halte für gewöhnlich die Vorlesung ,Zellbiologie für Mediziner‘ vor zahlreichen Hörern“, erklärt Lukas Huber, Professor für Zellbiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck und Präsident der ÖGMBT. Weil diese physisch in diesem Semester nicht stattfinden konnte, hat er auf einen elektronischen Weg zurückgegriffen, um mit den Studenten in Verbindung zu treten: Er richtete einen eigenen You-Tube-Kanal ein und trug im Live-Stream vor: „Das hat gegenüber einer Aufzeichnung den Vorteil, dass Studenten im Live-Chat unmittelbar Fragen stellen können. Dieses Format trifft auf große Akzeptanz.“ Hubers Kanal hatte binnen weniger Wochen mehr als 20.000 Zugriffe zu verzeichnen – nicht nur aus Innsbruck, sondern aus ganz Österreich, der Schweiz und anderen deutschsprachigen Regionen. Auch Harald Hundsberger, Leiter des Instituts für Biotechnologie der IMC FH Krems, die jüngst als institutionelles Mitglied der ÖGMBT gewonnen werden konnte, erzählt, wie man in der Lehre auf die neue Situation…
Für „Horizon Europe“, das neunte Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm der EU, ist eine zukunftswei-sende Struktur erarbeitet worden. Die wissenschaftliche Community setzt sich nun dafür ein, dass die Dotierung ebenso ambitioniert ist. Es ist das bereits neunte Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm der Europäischen Union, das von 2021 bis 2027 das Dach über all die verschiedenen Förderaktivitäten im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation bilden soll. Wie sein Vorgänger Horizon 2020 hat es mit „Horizon Europe“ einen klingenden Namen bekommen – Einigkeit über eine Dotation wurde dadurch aber nicht erreicht. Das Konzept für den Aufbau ist weitgehend ausgearbeitet, in einigen Punkten unterscheidet sich dieser doch deutlich von Horizon 2020. Das Rahmenprogramm ist in drei Säulen gegliedert: In der ersten („Open Science“) sind wie bisher Programme angesiedelt, die eher dem Grundlagenforschungsbereich zuzuordnen sind (das Budget des European Research Council, Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen zur Karriereentwicklung, Aufbau von Forschungsinfrastrukturen), die zweite nennt sich „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit“ und ist in eine ganze Reihe von thematischen Clustern untergliedert: Gesundheit, Kultur und Kreativität, zivile Sicherheit, Digitales, Industrie und Weltraum sowie Ernährung, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt. „Eine Änderung ist, dass in Horizon Europe sich scheinbar widersprechende Themen in einem Cluster gebündelt werden wie z. B. Klima, Energie und Verkehr. Wie sich…
WissenschaftspolitikÖGMBT-Präsident Lukas A. Huber über den seiner Ansicht nach mangelnden Stellenwert der Grundlagenforschung und der universitären Forschung im Regierungsprogramm CR: FWF­ Präsident Klement Tockner sagte sinngemäß, die Regierung habe gute Pläne. Deren Umsetzung müsse finanziert werden. Er sei aber zuversichtlich, dass das durch das geplante Forschungsfinanzierungs­ gesetz erfolgen wird. LH: Bis jetzt habe ich nur gesehen, dass der FWF immer zu wenig Geld bekommt und dass jetzt im Vorfeld der neuen Regie-rungsbildung die Nationalbank aus diesem wichtigen strategischen Förderungsfeld abberufen wurde. Ich habe mich als Präsi-dent der ÖGMBT und als Vizepräsident des Verbandes der Wissenschaftlichen Gesell-schaften Österreichs (VWGÖ) an die Nati-onalbank und an die Regierung gewandt. Das Echo war null. Ich habe nicht einmal einen Brief zurückgekriegt. CR: Wie viel Geld entgeht Ihnen durch den Rückzug der Nationalbank? LH: Rund 15 Millionen Euro pro Jahr. Aber das war auch schon unterdotiert. Vielleicht braucht der FWF zusätzlich zum Budgetplan noch 80 oder 100 Millionen Euro, um über Jahre hinweg Netzwerkprogramme und Ähnliches ausreichend fördern zu können. Man spricht immer von Exzellenz-programmen. Aber ohne breit angelegte Basisfinanzierung für die Grundlagen-forschung ist das ein Potemkinsches Dorf. Irgendwann einmal kracht das zusammen.Der FWF braucht ausreichend Geld, um vernünftige Förderquoten bieten zu können. Derzeit sind…