life-science-success2019-herlitschka – interview

Monday, 09 December 2024 16:45

life-science-success2019

Interview / Impulse
[<<< back…]

life-science-success2019-herlitschka – interview

Digitalisierung – die  Chance für Europa

Industrie 4.0 belebt die Region. In Villach erfolgt mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Mrd. Europas größte private Industrieinvestition im Mikroelektronik Bereich. 750 Arbeitsplätze werden neu geschaffen, Roboter kommen zum Einsatz. Durch Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen soll der zukünftige Fachkräftebedarf abgedeckt werden. Der Ausbau von Infineon Technologies in Villach ist mehr als nur ein Standortausbau, es ist ein Projekt von strategischer Bedeutung für Europa. Mit Infineon produzieren wir die wesentlichen Kompontenten, auf denen Artificial Intelligence aufbaut, nämlich Microchips und Sensoren, hier in Europa.

DI Dr. Sabine Herlitschka MBA, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies AG Austria,

Das Interview mit Dr. Sabine Herlitschka fand im März 2019 statt. VOR Corona. Zu einer Zeit, zu der ‚virtueller Unterricht‘ noch zur Ausnahme zählte, globale Lieferketten noch gut funktionierten und ‚Künstliche Intelligenz‘ sowie der ‚Data Scientist‘ noch in den Kinderschuhen steckten. Viele ihrer Aussagen und Andeutungen, die damals noch sehr utopisch klangen sind heute Realität. Bis hin zu den unterbrochenen globalen Lieferketten.

life-science Karriere Services (LS): Infineon ordnet man als Chiphersteller nicht unbedingt dem Kernbereich der life sciences zu. Aber wo ist die Schnittstelle zu den life sciences?

Dr. Sabine Herlitschka: Wir sind ein Unternehmen der Mikroelektronik und stellen Produkte zur Verfügung, – Chips, Mikrochips, – die vor allem in Anwendungen in den Bereichen Energieeffizienz, Sicherheit oder Mobilität zum Einsatz kommen. Kurz gesagt, überall dort, wo Sensorik eine große Rolle spielt.
Ich glaube, die nächste, große, spannende Entwicklung wird das Zusammenwachsen von life sciences Anwendungen einerseits und Mikroelektronik andererseits sein.

LS: Warum?

Dr. Sabine Herlitschka: Im Bereich der life sciences, der Biologie, der Biotechnologie oder der Medizin hat man viele Prozesse. Um diese besser nachzuverfolgen, sprich messen zu können. Das kann die Mikroelektronik leisten. Deswegen sehe ich hier ganz große Potentiale.
Ich gebe noch ein konkretes Beispiel: Wir haben eine Testplattform, Sensorik- und Messplattform, entwickelt, die beruht auf einem Chip, der aus einem Umfeld, in dem Flüssigkeit aufgetragen wird, bestimmte Ionen nachweisen kann (Natrium, Kalium und andere Substanzen). Somit kann man den Gehalt der Ionen aus dieser Flüssigkeit messen. Zusätzlich kann man die Signale mit Near-Field-Kommunikation NFC übertragen und damit alles übers Handy ausmessen.
Das sind intelligente Messplattformen, mit denen man z.B. Speichel verwenden kann, um bestimmte Substanzen rauszumessen. Somit könnte man ein Selfmonitoring machen, was für viele Erkrankungen schon deutliche Vorteile bringt, da die Patienten dies zu Hause im Selfmanagement durchführen können und nicht z.B. ins Krankenhaus müssen.

LS: Ich komme jetzt wieder zurück zu Infineon. Und im speziellen auf Infineon Villach. Hier ist doch jetzt eine große Baustelle geplant bzw. sie ist schon in Umsetzung. Das erste Parkhaus – glaube ich – ist eröffnet. Was entsteht aktuell in Villach?

Dr. Sabine Herlitschka: Wir haben letztes Jahr im Mai angekündigt, dass wir 1,6 Milliarden Euro investieren. Und zwar in den Ausbau unserer Produktion, in die Erweiterung der Forschung & Entwicklung, und in die nötige Infrastruktur, die es um das herum braucht.
Oder anders gesprochen: Wir haben hier die größte private Investition, die es in Österreich seit den letzten Jahrzehnten gegeben hat. Und in unserem Bereich die größte Investition derzeit auf unserem Gebiet in Europa.
Wir ergänzen uns mit Hochtechnologie-Produktion, um im großen Volumen intelligente Technologien zur Verfügung stellen zu können, um damit noch besser globale Kunden bedienen zu können. Und wir investieren ganz massiv in Forschung & Entwicklung, die Währung unserer Zeit ist in vielen Fällen Arbeitsplätze.
In der hochautomatisierten deutlich erweiterten Fabrik schaffen wir 400 hochanspruchsvolle Arbeitsplätze. Im neuen Forschungsgebäude für 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, werden auch 350 neue Kolleginnen und Kollegen Platz finden. D.h. Villach ist hochinteressant für die besten Talente, die unsere Vision teilen und unseren Weg gemeinsam gehen wollen.

LS: Welche Qualifikationen müssen die Leute mitbringen, damit sie bei infineon andocken können?

Dr. Sabine Herlitschka: Naturwissenschaften und Technik so ganz generell. Und das geht natürlich von der Elektronik über die Physik, über die Chemie, Instandhaltung, Facility Management Instandhaltung, Informations-, Kommunikationstechnologie, auch moderne Strömungen oder Qualifikationen wie z.B. Data Scientist die die vielen Daten auswerten, draus Schlüsse ziehen können.
Oder auch solche Qualifikationen, die auf die Interaktion mit Robotern, mit einem intelligenten Umfeld, oder einem hochautomatisierten Umfeld abzielen. Also Mensch-Maschine Interaktion. Robotertrainer z.B. Das sind Jobprofile, die sich natürlich auswirken auf die Qualifikation, die potenzielle Kandidaten mitbringen sollen.

LS: Wenn man sich den aktuellen Markt an Bewerbern ansieht. Bringen die Bewerber heute schon die Qualifikationen mit?

Dr. Sabine Herlitschka: Naja zum Teil. Aber gerade deswegen arbeiten wir auch mit vielen Hochschulen, d.h. Universitäten und Fachhochschulen zusammen und tragen dazu bei, dass sich die Ausbildung gerade hier weiter entwickeln kann.
Dabei gibt es für mich 2 Komponenten:
Das eine ist die inhaltliche Facette. Hier zeigen wir deutlich auf, wo Bedarf ist, wo interessante Beschäftigungsmöglichkeiten sind.
Das andere ist meines Erachtens auch die Form der Vermittlung. Wir reden so häufig über die Digitalisierung. Die Digitalisierung in der Ausbildung bietet m.E. ganz gravierende Chancen. Das Paradigma, das wir typischerweise haben beim Lernen “Es ist erst dann gut, wenn man sich wirklich anstrengen muss“, hat keine Gültigkeit.
Wir wissen aus vielen Studien, Menschen lernen dann gut, wenn sie mit Freude lernen. Lernen ist Entwicklung, Lernen ist Leben. D.h. Lernen mit Freude, sich neue Themen zu erschließen, das ist der ganz wichtige Punkt. Da kann die Digitalisierung viele Möglichkeiten bieten.
Z.B. Die „Gamefication“ von der viel gesprochen wird. Warum nicht ein cooles Mathematik-Spiel, das auf den individuellen Kompetenzen aufbaut, das man flexibel nutzen kann, das darauf Rücksicht nimmt, welches Level Schüler erreicht haben? Solche Formate sind m.E. nach ganz wichtig. Das erarbeiten wir z.B. auch mit 4 HTL-Klassen pilothaft, womit wir im September starten wollen.

LS: Ich habe gehört von diesem HTL-Pilotprojekt. Was genau ist da geplant?

Dr. Sabine Herlitschka: Wir nennen das Smart Learning. Aufbauend auf dem naturwissenschaftlich-technischen Inhalt der HTLs planen wir neue Formate in der Didaktik auszuprobieren und anzuwenden. International gibt es hier fantastische Beispiele. Das wollen wir in die Region, in die Realität der Schülerinnen und Schüler bringen. Um sich genau dieses “Lernen mit Freude” neu zu erarbeiten und die Begeisterung für Technik breiter zu streuen.
Die ersten Rückmeldungen, die ich auch habe, ist, dass die Klassen sehr schnell voll angemeldet waren. Und wie gesagt, wir starten jetzt im Herbst.
Wir arbeiten in Klagenfurt besonders intensiv mit der HTL-Klagenfurt zusammen.
Dort haben wir letztes Jahr die sogenannte “virtuelle Klasse” begonnen, in der Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassen zusammenkommen und bestimmte projektbezogene Arbeiten gemeinsam durchführen. Hierbei auch schon Ansätze der Digitalisierung mit spannenden Fragestellungen anzuwenden. Dazu erhielten wir ein gutes Feedback.
Ich sag´s vielleicht so: Digitalisierung ist ein großer globaler Trend. Wir haben in Europa eine fantastische Chance, die Möglichkeiten der Digitalisierung für uns gut zu nutzen.
Denn bei Digitalisierung geht es primär um Wissen und um Know-how. Man kann sich hier ein Stück weit davon lösen, aus dem Wettbewerb und die billigsten Arbeitskosten heraus. Dazu bietet die Digitalisierung die große Chance, denn im Wesentlichen geht es um Wissen und um Know how. Daher ist Bildung so wichtig und deswegen engagieren wir uns auch so intensiv bei der Bildung, da wir einfach dazu beitragen möchten, dass viele Leute genau diese Chancen auch nutzen können.
Es entstehen ganz eindeutig neue Jobprofile. Also z.B. wie geht man mit Daten um, der sogenannte Data Scientist.

LS: Werden durch die Digitalisierung Arbeitsplätze wegfallen oder wird es neue Berufsbilder geben?

Dr. Sabine Herlitschka: Es wird beide Effekte geben.
Das eine ist, es findet natürlich eine Veränderung der Arbeitswelt statt, so wie sie immer stattgefunden hat.
Ich gebe ein historisches Beispiel: Als man Anfang des 20. Jahrhunderts Kutscher war und die Motoren sich sehr ausgebreitet haben, dann hat man sich auch etwas überlegen müssen, weil es klar war, dass die Mobilität sich komplett ändern wird.
Zu dem Zeitpunkt war das Berufsprofil ‚Kutscher‘ nicht mehr sehr zukunftsversprechend.
Wir sehen es auch jetzt so, dass sich natürlich die Anforderungen an die Arbeitswelt verändern. Im Zentrum steht immer Bildung.
Das sieht man auch jetzt schon, wenn man sich die Statistik des Arbeitsmarktservices anschaut. Da sieht man, diejenigen Menschen, die am Bildungspfad weitergehen, haben deutlich bessere Chancen gute Jobs zu finden und geringere Wahrscheinlichkeiten arbeitslos zu sein. D.h. der Trend zu mehr Qualifikation, zu mehr Bildung ist einer, der uns schon die letzten Jahre und wahrscheinlich Jahrzehnte begleitet.
Gleichzeitig entstehen mit der Digitalisierung auch bei uns neue Jobprofile.
Solch ein Beispiel ist genau diejenige Qualifikation mit Daten mehr anfangen zu können. Daten sind das neue Öl. Digitalisierung lebt davon, dass viele Daten generiert werden. Wie schafft man es, aus den Daten zu lernen, Schlussfolgerungen abzuleiten?
Data Scientist ist eine solche Qualifikation, die hier eine große Rolle spielt und wo wir bewusst an diesen neuen Qualifikationsprofilen arbeiten.

LS: Du sprichst von Villach auch ganz gerne, dass es eine sehr hohe strategische Bedeutung hat. Was meinst Du damit, in welcher Weise strategische Bedeutung?

Dr. Sabine Herlitschka: Wir investieren 1,6 Mrd. Euro. Das ist auf der einen Seite viel Geld. Aber es ist noch deutlich mehr. Die Investition ist eine strategische Investition hier in Kärnten, in Österreich und in Europa.

LS: Warum ist es eine strategische Investition?

Dr. Sabine Herlitschka: Von der globalen Produktionskapazität im Bereich der Mikroelektronik sind nur 6% in Europa angesiedelt.
Viele der Unternehmen sind vor vielen Jahren schon vor allem auch nach Asien ausgewandert und haben besonders die Produktion nach Asien verlagert. Wir tun das bewusst nicht.

LS: Warum ist das so wichtig?

Dr. Sabine Herlitschka: Weil wir Produkte herstellen, die jeder von uns im täglichen Leben braucht. Auch bei dir: Dein Tag hat heute schon damit begonnen, dass du wahrscheinlich viele Produkte von uns genutzt hast.
Auch wenn du nicht unser Label gesehen hast, einfach weil ein Mikrofon im Handy z.B. oder Energieeffizienzanwendungen beim Fahrzeug – egal ob Auto oder in der Straßenbahn oder in einem Zug – weil wir hier viele Produkte zur Verfügung stellen.
Wenn wir solche Produkte nicht mehr in Europa produzieren könnten, sind wir massiv abhängig von globalen Wertschöpfungsketten. Und in Zeiten, wo wir fast tagtäglich hören von Handelskriegen, Protektionismus, ist das einfach extrem riskant.
Zusammengefasst: Wir stellen technologisches Know-how zur Verfügung, das wir auch hier in Europa produzieren, das heute zu Schlüsselkompetenzen gehört, die ganz wesentlich sind für ein Leben wie wir es kennen und schätzen.
Deswegen ist diese Investition in Europa ein massives Bekenntnis zum Standort Europa und trägt dazu bei, dass wir autonom, souverän über technologisches Know-how auch verfügen können, aber natürlich als Teil von globalen Wertschöpfungsketten. Deswegen macht es einen Unterschied, ob man so eine Investition hier in Europa tätigt oder anderswo. Und wir tun das in Europa.
Ich meine es gibt ja heute schon fast nichts mehr ohne Elektronik. Und wenn wir die Elektronik nach Europa holen, holen wir uns auch gleichzeitig wieder die Produktion in diesem Bereich nach Europa.

LS: Kann man sagen, dass man die Produktion damit wieder nach Europa holt. Ist das die Überlegung dahinter?

Dr. Sabine Herlitschka: Naja, ob man Produktion zurückholen kann nach Europa, das weiß ich nicht.
Aber wir erweitern unsere Produktion ganz wesentlich in Europa, haben damit auch ein Naheverhältnis zu Forschung und Entwicklung, und bilden damit einen Verbund, der einfach sehr stark ist im globalen Wettbewerb. Wir schaffen damit auch Perspektiven und Optionen für Menschen, die hier Arbeitsplätze finden und die damit hier ihre Zukunft auch vor Ort gestalten können.
Wir haben in den letzten 10 Jahren rund 1.600 Arbeitsplätze hier in Österreich geschaffen, davon die Hälfte etwa in Forschung und Entwicklung. Wir haben zusätzlich auch Strahlkraft: Ein Arbeitsplatz, der bei Infineon entsteht, führt zu mindestens 3 Arbeitsplätzen im Umfeld. Wir sind eigentlich auch eine Art Jobmotor in dieser intelligenten Kombination von Forschung und Entwicklung wie auch Produktion in einem globalen wettbewerbsfähigen Sinn.

LS: Du hast jetzt die Vernetzung oder den Verbund hin zur Wissenschaft angesprochen. Wie stark ist die Zusammenarbeit von Infineon mit der Wissenschaft?

Dr. Sabine Herlitschka: Wir sind extrem intensiv vernetzt mit Partnern aus der Wissenschaft: Ob das die Forschungsorganisationen sind, ob das die Fachhochschulen oder auch die Universitäten sind. Nach einer vorsichtigen Schätzung haben wir zumindest an die 130 Kooperationen mit den unterschiedlichsten Akteuren in Wissenschaft und Forschung. Wir beteiligen uns sowohl in der Forschung selbst wie auch in Ausbildung und in Lehre.

Gerade bei der Lehre freut es mich immer, dass es gelungen ist, dass wir uns an 6 Stiftungsprofessuren in Österreich beteiligen. Wir haben eine eigene Stiftungsprofessur an der Universität in Innsbruck (Leistungselektronik).
Wir sind an vielen weiteren Universitäten zu ganz spezifischen Bereichen wie z.B. autonomes Fahren, autonome Produktionssysteme, Data Scientists beteiligt. Oder wie schon weiter oben erwähnt, an Cyber Physical Systems, der Interaktion Mensch Maschine oder einem nachhaltigen Energiemanagement.
Das sind die Themenblöcke, die wir auch durch Stiftungsprofessuren abbilden, und damit zu Forschung und Entwicklung, aber auch zur Ausbildung, beitragen wollen.

LS: Ich komme jetzt noch einmal auf den internationalen Aspekt zu sprechen. Du kennst die österreichische Szene Forschung/ Industrie sehr gut, du kennst die europäische Szene aus deinem beruflichen Hintergrund. Du kennst Amerika, du kennst Asien. Wo und wie würdest du Österreich einordnen? Wo liegen unsere Stärken und wo haben wir Luft nach oben?

Dr. Sabine Herlitschka: Ich glaub, im internationalen Vergleich ist es Österreich bisher immer sehr gut gelungen, sich im globalen Wettbewerb gut zu behaupten.
Das ist auch einer der Gründe, warum wir ja immer wieder steigende Werte haben z.B. beim Export. Wir haben viele österreichische Unternehmen, die extrem erfolgreich sind auf globalen Märkten. Das ist gut. Es ist uns gemeinsam schon viel gelungen. Dazu gehört dann auch viel. Dazu gehört ein Ökosystem, ein Innovations-Öko-System in dem die Akteure intensiv Zusammenarbeiten.
Dazu gehört die Ausbildung. Dazu gehört auch viel Offenheit in der internationalen Kooperation. Und auch das ist uns in den vergangenen Jahren gut gelungen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Diversität ist etwas, was uns als Gesellschaft und auch als Unternehmen sehr stärkt.
Gleichzeitig: Auch unser Umfeld bleibt nicht stehen. Auch um uns herum gibtes viele Regionen, gibtes viele Länder, die intensiv investieren in die Ausbildung, in attraktive Standortbedingungen.
Für Österreich ist es m.E. wichtig in diesem globalen Wettbewerb auch ganz vorne dabei zu sein und eben sich nicht auszuruhen auf dem, was wir erreicht haben, sondern zu wissen, so ein internationaler Wettbewerb geht immer weiter. Deswegen müssen wir so intensiv auf Bildung setzen, auf Weiterentwicklung unserer Standortqualitäten.
All diese Faktoren, die im internationalen Wettbewerb einfach entscheidend sind, um sicherzustellen, dass wir als kleine Volkswirtschaft, die sehr davon lebt, die besten Köpfe hier zu haben und in globalen Märkten erfolgreich zu sein. Genau deswegen müssen wir auf diese Faktoren setzen.

LS: Ich kenne dich als einen sehr visionären Menschen. Wenn du dir so vorstellst: Wie könnte sich die Welt – oder Europa – mit der Digitalisierung im positiven Sinne weiterentwickeln?

Dr. Sabine Herlitschka: Gerade die Digitalisierung bietet viele Antworten auf die großen gesellschaftlichen Fragestellungen. Gott sei Dank ist jetzt auch in den Medien schon mehr Diskussion zum Thema Energiemanagement oder Klimawandel. Die Klimakrise – Das Ziel, nicht mehr als 1,5 oder 2 Grad das Klima ansteigen zu lassen, ist ein überaus ambitioniertes.
Wir leben heute in einer Zeit, wo wir mit Technologie intelligente Antworten auf diese großen, globalen, gesellschaftlichen Fragestellungen und großen Herausforderungen geben können. Gerade beim Thema Klima und Energie: Energieeffizienz ist meines Erachtens eine der großen Energieressourcen. Nur als eine Zahl: Noch heute beruht unser täglicher Energieverbrauch zu knapp 80% auf fossilen Ressourcen. 80% fossil! Das ist nicht nachhaltig. Und mit Digitalisierung – eben Beispiel Strom intelligent schalten – das ist Energieeffizienz. Damit können wir große Antworten geben auf drängende, auf brennende Fragen.
Und meine Vision ist, dass wir genau diese intelligenten Technologien so breitflächig einsetzen, dass wir zu einem nachhaltigen Wachstum kommen, wovon alle profitieren können.
Und das ist schon ein tolles Ziel, wo es auch toll ist, dazu beitragen zu können.

LS: Vielen Dank für das sehr informative Gespräch!

Interview geführt von Gisela Zechner, im März 2019

Aus dem Inhalt:

  • Infineon und seine Schnittstelle zu den life sciences?
  • Was entsteht aktuell in Villach?
  • Welche Qualifikationen müssen Kandidaten mitbringen, um bei Infineon mitzuarbeiten?
  • Bringen die BewerberInnen die Qualifikationen heute schon mit?
  • Was ist im Pilot-Projekt mit der HTL  geplant?
  • Werden durch die Digitalisierung Arbeitsplätze wegfallen, oder wird es neue Berufsbilder geben?
  • Die strategische Bedeutung des Ausbaues in Villach für Österreich und Europa.
  • Kann damit die Produktion in Elektronik wieder nach Europa geholt werden?
  • Österreich im globalen Wettbewerb.
  • Digitales Europa, eine Vision

Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG, ist promovierte Biotechnologin und viele kennen sie aus ihrer Zeit beim BIT, der FFG oder als Vizerektorin für Forschung an der Medizinischen Universität Graz. Die internationale Vernetzung und die Kooperation der Wissenschaft mit der Wirtschaft sind konstante Themen in ihrer Arbeit. Von ihr stammt auch die Idee, bei der life-science-success nicht über Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft zu reden, sondern an konkreten Beispielen aufzuzeigen, was schon alles umgesetzt wird. Womit der science2business Award seinen Anfang nahm.

Weitere Funktionen:
Mitglied des österreichischen Rates für Forschung und Technologieentwicklung
Gewähltes Mitglied des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft
Stv. Vorsitzende des Beratungsgremiums der Europäischen Kommission CAF-Connect Advisory Forum der Generaldirektion CONNECT
Mitglied der High-level Expert Group der Europäischen Kommission zur ex-post Evaluierung des 7. EU Forschungs-Rahmenprogrammes
Jurymitglied des EU Preis für Innovatorinnen der Generaldirektion für Forschung, Wissenschaft und Innovation der Europäischen Kommission
Mitglied des Steirischen Forschungsrats
Stv. Vorsitzende des Universitätsratsder Technischen Universität Wien,
Wien Vizepräsidentin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Evaluatorin und Koordinatorin richtungsweisender Forschungsprojekte der Europäischen Kommission

life-science-success2019-herlitschka – interview
life-science-success2019-herlitschka – interview

Der Beitrag life-science-success2019-herlitschka – interview erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen.

Read more https://life-science.eu/life-science-success2019-herlitschka-interview/

Published in life-science
  • FEBS Network highlights -November
    Hello ÖGMBT member, Here's a list of the great content selected as a highlight in the past 2 weeks.     Special Issue: Biology of B-cell malignancies The latest Special Issue of FEBS Letters focuses on the recent advances regarding the strategies by which B-cell malignancies exploit microenvironmental cues, intracellular signaling, and immune mo... Read more FEBS Letters     Developing self-regulated learning skills in Bioscience students Connie Pritchard Teaching…
    07.11.2025,
  • FEMS Survey - to Improve their Service
    Federation of European Microbiological Societies   Dear ÖGMBT member,   The Federation of European Microbiological Societies (FEMS) is undertaking a strategic research initiative to ensure we remain closely aligned with the needs of microbiologists and can best support the field across Europe in the years ahead.  To guide this work, we are conducting a survey of those who have engaged with FEMS over the years, and we invite you to…
    28.10.2025,
  • Your FEBS Network highlights - End of October
    Hello ÖGMBT members, Here's a list of the great content selected as a highlight in the past 2 weeks. In the Limelight: Tumor-Stroma Interactions FEBS Open Bio’s latest ‘In the Limelight’ issue features four reviews that explore the evolving interplay between tumor cells and their surrounding stroma. Read more FEBS Open Bio   Connecting across scales and people at The New Microbiology Winning the FEBS Letters Poster Prize was just…
    28.10.2025,
  • Open Science bei der Buch Wien
    Liebe ÖGMBT Mitglieder, Bücherbegeisterte im Raum Wien haben sich den Termin vielleicht schon vorgemerkt: Vom 12. bis zum 16. November 2025 findet die Buch Wien statt – und wir sind dabei! Beim Stand E30 in der Science Lounge präsentieren wir unser Kinderbuch „Von Sternen und Erdnüssen – ein Oktopus in Gefahr!“. Am Mittwoch, dem Eröffnungsabend, ist auch die Lange Nacht der Bücher; da werden wir selbst und auch die Allergie-Forscherin…
    28.10.2025,
  • A FEBS Short Term Fellowship in July 2025, Porto, Portugal
    Attila P. Sachslehner spent a month researching in Porto, Portugal, this July. Being an ÖGMBT member one benefit is to be a member in the FEBS, FEM and EFB at the same time. This way this young life scientist was able to apply for a FEBS short term fellowship. And he got it. FEBS funds travel expenses and subsistence amounting to 100€/day. Background of the FEBS Short term fellowship The…
    20.10.2025,
  • October 2025 news: Read the latest updates on FEBS events and other activities
      The FEBS Congress 2026: explore the plans The build-up to the 50th FEBS Congress next July, hosted by the Netherlands Society for Biochemistry and Molecular Biology (NVBMB), is gathering pace, with abstract submission and registration due to open on 1 November.  In the meantime, we invite you to explore the developing scientific programme on the Congress website, including an exciting plenary speaker line-up of distinguished researchers, parallel sessions covering…
    16.10.2025,
  • Winners of Life Scienes Awards Austria 2025
    Optimierte T-Zellen zur Krebstherapie, Umwandlung von Kohlenmonoxid in Essigsäure durch Bakterien und Fledermäuse gegen Pandemien – Life Sciences Research Awards Austria 2025 vergeben   Innsbruck, 25. September 2025 – Für ihre international herausragenden Arbeiten sind am Mittwoch in Innsbruck fünf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet worden: Die Life Sciences Research Awards Austria 2025 der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) gingen an Victoria Deneke (IMP Wien), Rémi Hocq…
    15.10.2025,
  • Your FEBS Network highlights - October
    Hello ÖGMBT members, Here's a list of the great content selected as a highlight in the past 2 weeks.   Host the 6th FEBS-IUBMB-ENABLE Conference in 2027: Applications now open! The call is open for European institutions interested in hosting the 6th FEBS-IUBMB-ENABLE PhD & Postdoc Conference in 2027, a three-day international event organised by and for young life scientis... Read more Marta Reyes Corral Manager of FEBS Careers of…
    13.10.2025,
  • Celebrating Microbiology: Catch up on our Council Meeting, Podcast, and more
      Dear ÖGMBT member,   This month, we are celebrating the global impact of microbiology, from the lab to the community. We will recap the successful FEMS Council Meeting in Seville and highlight the winners of our popular Microbe Art Competition in celebration of International Microorganism Day. You will also find a new episode of our Microbes and Us podcast featuring a fascinating discussion on microbiology and architecture. Explore our…
    25.09.2025,
  • September 2025 news: Read the latest updates on FEBS events and other activities
    ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌…
    11.09.2025,
  • FEMS Monthly News: Shape the Future of European Microbiology, Wine Yeast & Hyrdogen Sulfid
      Dear ÖGMBT member,   Welcome to the October Newsletter. We have packed this issue with cutting-edge research updates from the FEMS Journals, essential resources, and important community news to keep you informed. Most importantly, we encourage you to take the FEMS Survey on the Future of Microbiology in Europe and share with all microbiologists in your professional network. Broad participation will ensure we have a diversity of community perspectives to help us guide how…
    29.10.2025,
  • EFB Newsletter - October 2025
    Registration & abstract submission is open!   The 20th European Congress on Biotechnology (ECB2026), is taking place in Antwerp, Belgium, from 28 June - 1 July 2026. The Congress will focus on the theme “Shaping Tomorrow: Biotechnology for Health, Food, Energy, Environment,” addressing global challenges through collaboration across industry, academia, and research. Plenary speakers Submit your abstract and showcase your work. Opportunities include: invited talks flash poster sessions poster presentations…
    28.10.2025,
  • A FEBS Short Term Fellowship in July 2025, Porto, Portugal
    Attila P. Sachslehner spent a month researching in Porto, Portugal, this July. Being an ÖGMBT member one benefit is to be a member in the FEBS, FEM and EFB at the same time. This way this young life scientist was able to apply for a FEBS short term fellowship. And he got it. FEBS funds travel expenses and subsistence amounting to 100€/day. Background of the FEBS Short term fellowship The…
    20.10.2025,
  • EFB Newsletter - September 2025
    Last chance to register!   Last chance to register for the Recombinant Protein Production (RPP) Conference! Join us from 7 to 9 October 2025 in Neu-Ulm, Germany. Meet the speakers: Tamir Tuller - Tel Aviv University (IL) Nina Aro - VTT Technical Research Centre (FI) Matthew DeLisa - Cornell University (USA) Aleksej Zelezniak - Chalmers University of Technology (SE) Diethard Mattanovich - BOKU (AT) Anne Skaja Robinson - Carnegie Mellon…
    25.09.2025,
  • NL Openscience: Macht mit und seid dabei!
    Liebe ÖGMBT Mitglieder, Wir starten mit vielen Möglichkeiten zum Mitmachen in den Herbst! Doch Vorweg ein Grund zum Feiern: Open Science ist neben Facebook ab jetzt auch auf Instagram und LinkedIn aktiv. Folgt uns! Am Freitag, 28. September, sind wir mit einer Mitmachstation zu Allergien bei der European Researchers' Night in Graz dabei. Diskutiert mit: Wir suchen nach Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die Kochrezepte auf Social Media…
    22.09.2025,
  • September - Your FEBS Network highlights
    Hello ÖGMBT member, Here's a list of the great content selected as a highlight in the past 2 weeks. Announcing the winner of FEBS Letters' 2025 Writing Contest: Celebrating Women in Science Congratulations to Rayane da Cruz Albino, for her winning essay "Black Pitch Illuminated: The legacy of Professor Jean H. Langenheim"! Read more FEBS Letters   MASLD: from novel liver model systems to organelle pathophysiology The FEBS Advanced Lecture…
    12.09.2025,
  • EFB Newsletter - July 2025
    Registration still open!   Join us at the 7th edition of the Green for Good (G4G2025) Conference, taking place 1–4 September 2025 in Olomouc, Czech Republic! Why attend? Be part of a diverse and growing community passionate about plant, agriculture, and food biotechnology Enjoy an engaging, in-person event in the beautiful and historic city of Olomouc Expand your network in both academic and industrial spheres Take part in informal discussions…
    29.07.2025,
  • Your June Update: FEMS MICRO 2025 & Latest Research
      Dear ÖGMBT member,   Welcome to the June edition of our newsletter. As the summer heats up, so does the excitement here at FEMS, particularly as we are less than three weeks away from the highly anticipated FEMS MICRO 2025: Congress & Exhibition in Milan, happening from 14-17 July. We have worked tirelessly to ensure everything is ready for this not-to-be-missed event. The interactive programme is now live, offering a detailed look at…
    26.06.2025,
  • Vienna Life Science Report 2024/25 available for download
    LISAvienna invites you to read the new Vienna Life Science Report.  Download the file here: https://www.lisavienna.at/fileadmin/user_upload/LISAvienna/Downloads/Vienna_Life_Science_Report_2024-25.pdf Executive Summary Life sciences are one of Vienna’s most dynamic innovation engines, strengthening the city’s position as a leading hub in this sector in Europe. Applying the latest standards in innovation research, the Vienna Life Science Report 2024/25 confirms sustained growth in both scientific excellence and economic impact. Vienna is home to 754 life sciences…
    20.06.2025,
  • Open Science -News 05/2024
    Am 24.5.2024 findet wieder die Lange Nacht der Forschung statt! Open Science ist dieses Mal mit Mitmachstationen zum Thema Allergien und zur Genschere CRISPR an zwei Standorten mit dabei. Bei unseren Projekten hat sich in letzter Zeit viel getan, wie etwa bei "Indikina": Unser interaktives Kinderbuch zum Thema Allergien bekommt aktuell noch den letzten Feinschliff und wird im Juni am Kinderliteraturfestival in Wien präsentiert! Im Projekt "BaMiKo" wird fleißig gekocht, und…
    15.05.2024,
  • Marketing Business Development Manager, Gut Health
    Marketing & Business Development Manager, Gut HealthDSM Austria GmbHDer Beitrag Marketing & Business Development Manager, Gut Health erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    15.03.2025,
  • Product Manager Eubiotics (Gut Health) – m/f/d
    Product Manager Eubiotics (Gut Health) – m/f/dDSM Austria GmbHDer Beitrag Product Manager Eubiotics (Gut Health) – m/f/d erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    15.03.2025,
  • Praktikum: in vitro Modelle in der Tierernährung (6 Monate, Vollzeit)
    Praktikum: in vitro Modelle in der Tierernährung (6 Monate, Vollzeit)DSM Austria GmbHDer Beitrag Praktikum: in vitro Modelle in der Tierernährung (6 Monate, Vollzeit) erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    15.03.2025,
  • SAP Supply Chain Solution Architect ATTP (f/m/d)
    SAP Supply Chain Solution Architect ATTP (f/m/d)Octapharma Pharmazeutika Produktionsges.m.b.H.Der Beitrag SAP Supply Chain Solution Architect ATTP (f/m/d) erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    15.03.2025,
  • Internship / Master thesis: Bioprocess Development (m/f/d)
    Internship / Master thesis: Bioprocess Development (m/f/d)DSM Austria GmbHDer Beitrag Internship / Master thesis: Bioprocess Development (m/f/d) erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    15.03.2025,
  • Laborassistenz (m/f/d)
    Laborassistenz (m/f/d)DSM Austria GmbHDer Beitrag Laborassistenz (m/f/d) erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    15.03.2025,
  • Marketing Manager Ruminant Global
    Marketing Manager Ruminant GlobalDSM Austria GmbHDer Beitrag Marketing Manager Ruminant Global erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    15.03.2025,
  • Chief Finance Officer (w/m/x)
    Chief Finance Officer (w/m/x)SAN GroupDer Beitrag Chief Finance Officer (w/m/x) erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    09.03.2025,
  • Regional RWE Manager CRM (m/f/d)
    Regional RWE Manager CRM (m/f/d)Boehringer Ingelheim RCVDer Beitrag Regional RWE Manager CRM (m/f/d) erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    28.02.2025,
  • Gerente de Negócios
    Gerente de NegóciosSAN GroupDer Beitrag Gerente de Negócios erschien zuerst auf Jobbörse und Netzwerk für Naturwissenschaftler /-innen....
    28.02.2025,