Mit dem Patent der Med-Uni-Wien zur Entwicklung eines oral wirksamen Medikaments gegen Multiple Sklerose gelang dem schwedischen Unternehmen Cyxone der erfolgreiche Börsengang. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Wissenschaft innovative Start-ups hervorbringt.
2,5 Mio. EUR an Aktienkapital nimmt das schwedische Unternehmen Cyxone mit dem Patent der Medizinischen Uni Wien ein.
Das schwedische Unternehmen Cyxone, eine Tochterfirma von ACCEQUA AB mit Sitz in Malmö, ist vor kurzem mit einer Patentanmeldung der MedUni Wien zur möglichen Entwicklung eines oral wirksamen Medikaments gegen Multiple Sklerose an die Börse gegangen. Die Erfindung “Cyclotides as immunosuppressive agents” stammt von Christian Gruber vom Zentrum für Physiologie und Pharmakologie und Carsten Gründemann vom Universitätsklinikum Freiburg und wurde von der Abteilung Technologietransfer (TTO) der MedUni Wien patentiert und kommerziell verwertet.
„Wir freuen uns, dass ein MedUni Wien-Patent, das wir auslizenzieren konnten, derartig erfolgreich ist. Das zeigt erneut, dass die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch innovative Start-Ups ermöglichen“, sagt Michaela Fritz, Vizerektorin für Forschung und Innovation der Medizinischen Universität Wien anlässlich eines Meetings des Management und Scientific Advisory Boards von Cyxone in Wien. Die Proejektmanagerin Christiane Krcal vom TTO und Christian Gruber der MedUni Wien sind Mitglieder dieser Gremien.
Foto: Ola Skanung, CFO Cyxone; Saad Gilani, Board Member Cyxone; Theresa Comiskey Olsen, Board Member Cyxone; Kjell Stenberg, CEO Cyxone; Bert Juno, Board Member Cyxone; Carsten Gründemann, Universität Freiburg; Michaela Fritz, Vizerektorin der MedUni Wien für Forschung und Innovation; Christian Gruber, Zentrum für Physiologie und Pharmakologie der MedUni Wien; Christiane Krcal, Technologietransfer (TTO) der MedUni Wien; Mikael Lindstam, Board Member Cyxone. (c) Matern
Hoch überzeichneter Börsengang
Der Börsengang am schwedischen Aktienmarkt – es wurden Aktienpakete mit je zwei Aktien und zwei Optionsscheinen ausgegeben – war zu mehr als 500 Prozent überzeichnet, berichtet Gruber. Nun wurden 2,5 Millionen Euro an Aktienkapital für die Vorbereitung auf eine klinische Phase-I-Studie eingenommen. „Damit kann die Firma alle geplanten Schritte bis 2017 finanzieren“, sagt der MedUni Wien-Forscher.
Mit Pflanzenpeptid contra Multiple Sklerose
Christian Gruber ist für diese Entdeckung zu Beginn des Jahres zum „Inventor of the Year 2015“ an der MedUni Wien gekürt worden: Dabei geht es um die Entwicklung eines Wirkstoffes welcher in Tablettenform für die Behandlung von Multipler Sklerose verabreicht werden könnte. Gruber und Kollegen konnten im Tiermodell zeigen, dass es nach der Behandlung mit einem speziellen synthetischen Pflanzenpetid (Zyklotid) zu keiner weiteren Entwicklung üblicher klinischer Anzeichen einer Multiplen Sklerose kommt.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden im März 2016 im Top-Journal „PNAS“ veröffentlicht (doi:10.1073/pnas.1519960113) und lassen darauf hoffen, die Erkrankung bereits in einer sehr frühen Phase stoppen oder ihre Entwicklung zumindest stark verlangsamen zu können.
Quelle: Medizinische Universität Wien


