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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

ÖGMBT feiert zehnjähriges Bestehen

on 26 November, 2018

Mit einem Festakt am 17. September beging die ÖGMBT das zehnjährige Jubiläum ihrer Gründung – zehn Jahre, in der sie sich als die Plattform der österreichischen Life Sciences positionieren konnte.

Zehn Jahre ist es nun her, dass die Forschungs-Community in Öster-eich einen weitreichenden Schritt setzte. Die bis dahin bestehenden wissen-schaftlichen Gesellschaften für Biochemie und Molekularbiologie (ÖGBM), Genetik und Gentechnik (ÖGGGT) sowie für Biotechnologie (ÖGBT) schlossen sich zur Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) zusammen und vereinigten damit das gesamte biowissenschaftliche Spektrum unter einem Dach. Damit trug man einerseits der Entwicklung Rechnung, dass Wissenschaftsdisziplinen wie Biochemie, Genetik oder Biotechnologie heute keine abgegrenzten Gebiete mehr sind, sondern sich methodisch und inhaltlich stark gegenseitig durchdringen. Zum anderen ging es darum, durch die Bündelung der Gesellschaften eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Anliegen der Lebenswissenschaften zu erreichen und mit gemeinsamer Stimme zu sprechen. „Wir wollen die Organisation straffen und noch schneller auf aktuelle Ereignisse reagieren“, sagte Josef Glößl, schon damals Präsident der ÖGGGT und bis vor kurzem Vizepräsident der ÖGMBT, anlässlich der Gründung. Damit entstand eine Bandbreite („von der Laborbank bis hin zum 10.000 Liter-Fermenter“, wie es 2008 in einer Aussendung hieß), die die Forschung an Universitäten und Forschungseinrichtungen mit Biotech- und Pharma- Unternehmen sowie weiteren Stakeholdern in den Lebenswissenschaften verknüpfte. Heute ist die Gesellschaft mit rund 1.200 persönlichen Mitgliedern, 60 Firmenmitgliedern und acht institutionellen Mitgliedern die größte wissenschaftliche Vereinigung in den Life Sciences und der Biotechnologie in Österreich. „Die Kooperation mit der ÖGMBT ist für uns sehr wichtig, weil sie uns ein gutes Netzwerk sowohl im akademischen als auch im industriellen Bereich bietet. Darüber hinaus stellt sie eine hervorragende Möglichkeit dar,  ‚Young High Potentials‘ zu gewinnen, die uns als attraktiven Arbeitgeber kennenlernen“, sagt etwa Eva Binder, Senior Vice President Research & Development bei der Erber Group AG.

 

ÖGMBT goes professional, public & international


Im Gegensatz zu anderen wissenschaftlichen Gesellschaften wurde die ÖGMBT von Beginn an professionell mit Hilfe einer hauptamtlich tätigen Geschäftsführung in Wien aufgebaut, die die Aktivitäten Österreichweit koordiniert und als zentraler Kontaktpunkt fungiert. Der Verein verfügt über vier Zweigstellen in den Bundesländern, die für die Umsetzung regionaler Aktivitäten verantwortlich sind. „Durch diese Struktur ist es rasch gelungen, Vertrauen bei den Mitgliedern und Stakeholdern zu schaffen, das Team weiter auszubauen und eine stabile wirtschaftliche Basis des Vereine zu sichern“, ist ÖGMBT-Geschäftsführerin Alexandra überzeugt. Ein wichtiges Anliegen der ÖGMBT ist die Stärkung der Wissenschafts-kommunikation. So wurde zusammen mit anderen Partnern der Verein „Open Science – Lebenswissenschaften im Dialog“ (vormals „Dialog Gentech-nik“) gegründet, der auch das Vienna Open Lab, ein molekularbiologisches Mitmachlabor, betreibt. Seit 2012 ermöglicht eine Medienkooperation mit dem Fachmagazin Chemiereport/Austrian Life Sciences, dass die ÖGMBT mit einer eigenen Kolumne als Sprachrohr der Biowissenschaften sichtbar wird und ihre forschungspolitische Stimme zu relevanten Themen erhebt. Spitzenforschung ist heute ohne internationale Vernetzung nicht mehr denkbar. Auch die ÖGMBT ist  daher international ausgerichtet, um Sichtbarkeit und grenzübergreifende Kooperationen zu ermöglichen. „Das beginnt damit, dass wir die ÖGMBT-Jahrestagung internationale aufsetzen, wir sind aber auch Mitglied in internationalen Vereinigungen wie EFB (European Federation of Biotechnology), FEMS (Vereinigung der Europäischen Mikrobiologischen Gesellschaften) oder FEBS (Vereinigung der E u r o p ä i s c h e n  B i o c h e m i schen Gesellschaften)“, sagt dazu ÖGMBT-Vizepräsidentin Angela Sessitsch: „Hier bringen wir uns inhaltlich und strategisch ein und vermitteln unsere Mitglieder in internationale Gremien.“ Zudem erhalten die österreichischen Forscher Zugang zu attraktiven Stipendien oder Fortbildungsveranstaltungen wie den „Advanced Courses“. „Wir haben in den vergangenen Jahren aber auch damit begonnen, gemeinsam mit unseren Mitgliedern, internationale wissenschaftliche Konferenzen zu organisieren, etwa das Internationale FusariumSymposium oder die Konferenzserie „Microbe-assisted Crop Production“, berichtet Sessitsch

 

Nachwuchsförderung als zentrales Anliegen


Eine der wichtigsten Missionen der ÖGMBT ist die Unterstützung und Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs, beispielsweise durch die Vergabe von Reisekostenzuschüssen oder durch die Verleihung von prestigeträchtigen und attraktiv dotierten Preisen wie den Life Science Research und PhD Awards Austria. Um den Bedürfnissen junger Wissenschaftler noch mehr Rechnung zu tra-gen und diese in die Strategieentwicklung der Gesellschaft  einzubinden, wurde 2016 die YLSA (Young Life Scientists Austria) gegründet. Dazu YLSA-Vorsitzender Jonas Ramoni, Projektmanager bei Ares Genetics: „Für mich stellt die YLSA  eine partizipative Plattform dar, über die Studenten und Jungabsolventinnen der Life Sciences unabhängig von Universitäts-, Fachhochschul oder Studiengangszugehörigkeit eigeninitiativ Projekte umsetzen und besuchen können. Die finanzi-elle und organisatorische Unterstützung durch die ÖGMBT und deren breites Netzwerk haben mir bei der Gründung der YLSA und der erfolgreichen Umsetzung meiner Projekte stets sehr geholfen."
Auf der Basis der bisherigen Arbeit will sich die ÖGMBT auch in Zukunft aktiv für die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Österreich einsetzen. Lukas Huber, frischgewählter Präsident der Gesellschaft, richtet einen entsprechenden Appell an die Mitglieder: „Unser Jubiläum ist der geeignete Anlass zu reflektieren, was wir alles erreicht haben und was nicht, aber auch unseren Blick geschärft nach vorne zu richten. Sie alle, ob junge oder gestandene Mitglieder, sind die Basis auf der Österreichs molekulare Biowissenschaf-ten und die Biotechnologie ruhen. Helfen Sie uns, diese Gemeinschaft zu stärken. Ich
lade Sie ganz herzlich ein, aktiv in der ÖGMBT mitzugestalten. Füllen Sie unsere Gesellschaft mit Leben, mit Ihren Ideen und Ihren ganz persönlichen Visionen für eine gute und gesicherte Zukunft der For-schung in Österreich. Ad multos annos!“

Original Kolumne 6/2018