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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

Talente stets willkommen

on 21 April, 2022

Die ÖGMBT lädt am 19. September zur „Life Sciences Career Fair“, um Karrieremöglichkeiten zu präsentieren. Gerade im Bereich der Life Sciences sind die Berufs-chancen vielfältig, zeigen Beispiele wie DSM und AIT.

Die Life Sciences boomen, die Karrieremöglichkeiten sind mannigfaltig. Nur eine eigene Job-Messe haben die Life Sciences bis dato noch nicht. Diese Lücke schließt die ÖGMBT und lädt am 19. September zur „Life Science Career Fair“ im neuen Biologiezentrum der Universität Wien, gefolgt von der 14. ÖGMBT-Jahrestagung vom 20. bis 22. September ebendort. „Ziel ist es“, so Alexandra Khassi-dov, Projektleiterin der Life Science Career Fair, „Arbeitgeber mit potenziellen Arbeit-nehmern zusammenzubringen. Arbeitgeber sind nicht nur Unternehmen, sondern auch Forschungsstätten und andere Institutionen in den Life Sciences, die Talente anwerben wollen. Und als potenzielle Arbeitnehmer wollen wir sowohl Studierende als auch Personen, die bereits im Berufsleben stehen und den nächsten Schritt in ihrer Laufbahn anstreben, ansprechen. Neben der klassischen Messe mit 1:1-Begegnungen ist ein breites Programm mit Workshops zu unterschiedlichen Recruiting-Themen geplant. Abends werden die Life Science Awards Austria 2022 vergeben, die auch heuer wieder in Kooperation mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort sowie Partnern aus der Industrie ausgelobt wurden.“ Bereits jetzt bietet die ÖGMBT laut Khassidov mit der ÖGMBT-YLSA (Young Life Scientists Austria) vielfältige Angebote für JungakademikerInnen, z. B. die Online Life Science Career Paths & Career Workshops (am ÖGMBT-Youtube-Kanal veröffentlicht), live Firmenbesuche und Stammtische, eine Sammlung von Anforderungsprofilen unterschiedlicher Ausschreibungen sowie eine gut genutzte Online-Jobbörse. „Es geht uns darum, den Jungakademikern das breite Spektrum in den Life Sciences näherzubringen, sie zu motivieren, ihre Fähigkeiten und Interessen zu reflektieren, um dann den für sie passenden Karrierepfad einzuschlagen. Es geht uns um mehr als CVs und Motivationsschreiben, wir möchten die jungen Nachwuchstalente dazu anregen, ihre Berufung innerhalb der Life Sciences zu finden“, erläutert Khassidov: „Unterneh-men und Institutionen, die an einer Teilnahme interessiert sind bzw.  HR-Workshops gestalten möchten, sind eingeladen, mit dem ÖGMBT-Büro unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. Kontakt aufzunehmen. Wir sind für innovative Ideen jederzeit offen und freuen uns, Details zu besprechen.“


DSM: Werteverständnis gefordert
Gefragt sind Personen mit Ausbildung in den Bereichen Bio- und Lebensmittel-technologie sowie Chemie, nicht zuletzt beim auf Nahrungsergänzungsmittel für Mensch und Tier, Arzneien sowie Industriechemikalien spezialisierten niederländischen DSM-Konzern, berichtet Claudia Huber-Newman. Sie ist bei DSM für die Personalrekrutierung in Österreich, Deutschland und der Schweiz zuständig. Neben einer gründlichen fachlichen Ausbildung zählen ihr zufolge soziale Kompetenzen: „Die Perso-nen müssen verstehen, in einem internationalen Unternehmen zu agieren, und sie müssen bereit sein, sich zu vernetzen. Für Einzelkämpfer sind wir eher kein geeigneter Arbeitgeber.“ Gefragt seien hohe Kommunikationsfähigkeit, Diversitätsempfinden und interkulturelle Sensibilität, da an vielen Standorten von DSM Menschen aus aller Welt tätig sind. Erfordert wird ferner Verständnis für die Kernwerte von DSM, „Courage“, „Care“ und „Collaboration“. „Courage“ bedeutet Huber-Newman zufolge den Mut, Herausforderungen offen anzusprechen, für Führungskräfte auch, ihr jeweiliges Team zu fordern. „Care“ wiederum heißt, „wir kümmern uns um die Menschen- und Tierernährung, um eine gesunde Natur und Umwelt, aber natürlich auch um unsere Kunden und unsere Beschäftigten“. Mit „Collaboration“ schließlich ist laut Huber-Newman mehr gemeint als bloße Zusammenarbeit: „Es geht um das Ineinanderspielen von unterschiedlichen Divisionen und
Teams.“ Arbeitssprache ist, wie in internationalen Konzernen üblich, Englisch. Wer im Produktionsbereich arbeitet, benötigt üblicherweise Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache. Rekrutiert werden neue Mitarbeiter sowohl intern als auch extern, wobei laut Huber-Newman im Zweifelsfall interne Bewerber den Vorzug bekommen: „Sie kennen das Team, sie kennen die Gepflogenheiten im Unternehmen, und sie bringen ein entsprechendes Werteverständnis mit. Zudem wird die interne Weiterentwicklung bei DSM großgeschrieben.“ Die Tatsache, dass die „geburtenstarken“ Jahrgänge zunehmend das Pensionsalter erreichen, fällt laut Huber-Newman bei DSM zumindest derzeit nicht besonders stark ins Gewicht: „Wir haben eine eher junge Belegschaft.“ Geachtet wird darauf, junge Talente am Beginn ihrer Karriere an-zusprechen und über ihre Berufslaufbahn hinweg im Konzern zu halten. Für die Weiterqualifizierung „haben wir ein umfassendes internes Ausbildungskonzept“.


AIT: Langfristige Weiterentwicklung
Der Brückenschlag „zwischen der Grundlagenforschung und dem, was die Industrie braucht“, macht das AIT Austrian Institute of Technology gerade auch im Be-reich Biotechnologie zum interessanten Arbeitgeber, berichtet Marie-Theres Raberger, Head of Recruiting & HR Development. Rekrutiert wird weltweit, Mitarbeitende aus etwa 50 Ländern sind mittlerweile am AIT tätig. Eine gewisse Personalfluktuation
zählt laut Raberger zu einem Branchenspezifikum: „Neue Beschäftigte bringen neue Ideen und Innovationskraft mit, und wer das AIT verlässt, bleibt ihm üblicherweise verbunden, was unser internationales Alumni-Netzwerk erweitert.“ Ihr Unternehmen bietet jedoch ein Karrieremodell, das ermöglicht, sich langfristig weiterzu-entwickeln: „Wir haben Mitarbeitende, die durch ein Praktikum zu uns gekommen sind, ihren Master und ihren PhD gemacht haben, in eine Juniorposition eingestiegen sind und mittlerweile Projektleitungs- bzw. Führungsfunktionen ausüben.“ Im Wesentlichen bietet das AIT zwei Karrierepfade: „Science“ spricht diejenigen an, die an (Grundlagen-)Forschung und an einer wissenschaftlichen Ausrichtung interessiert sind. „Research Engineering“ dagegen ist für Personen gedacht, die industrienäher arbeiten möchten, also im Bereich Biotechnologie etwa Softwarelösungen entwickeln. Streng getrennt sind die beiden „Pfade“ laut Raberger aber nicht: „Wir bieten an, von einem der ‚Pfade‘ zum anderen zu wechseln, auch in Richtung Projektmanagement oder sogar Business Development zu gehen. Davon fühlen sich viele unserer Beschäftigten angesprochen.“ Was die fachliche Qualifikation anlangt, gewinnen laut Raberger auch im Bereich Biotechnologie IT-technische Grundkenntnisse wie etwa Beschlagenheit in Programmiersprachen immer mehr an Bedeutung.
Gefragt sind jedenfalls auch „Soft Skills“, also Teamfähigkeit und Kommunikationsfreude ebenso wie die Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten und hohe Eigenmotivation. All das sei aber bei wissenschaftlich Interessierten ohnehin häufig anzutreffen, kon-statiert Raberger. Ein wichtiger Schwerpunkt im AIT-Personalma-nagement ist ihr zufolge die Frauenförderung: „Wir bemühen uns, die Kolleginnen in Richtung Projektleitungs- bzw. Führungsfunktionen zu bringen, etwa mit unserem Female Leadership Development Programme.“


Weitere Informationen
ÖGMBT-YLSA Young Life Scientists Austria
  https://oegmbt.at/ueber-uns/oegmbt-ylsa#upcoming-events
Youtube-Kanal der ÖGMBT:
  https://www.youtube.com/channel/UCVAxQoPjrr1rCsmLUpQdMhA
ÖGMBT-Jobbörse:
www.oegmbt.at/index.php/services/jobboerse

 

Published in Chemiereport 02/2022