Photovoltaik vom Parkplatz

Monday, 18 September 2017 11:08
photovoltaik

Ein großer Teil des Stroms, der für die zukünftige Elektromobilität benötigt wird, könnte durch Photovoltaik auf Großparkplätzen erzeugt werden. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). 

Die nachhaltige Energieerzeugung erfordert einen großen Flächenbedarf. Durch die jüngsten Abgasskandale wurde der Ruf nach dem Ausbau der Elektromobilität noch lauter. Diese wird aber den Strombedarf aus nachhaltiger Produktion weiter erhöhen. „Aktuelle Strategien in Österreich zielen bisher auf die Nutzung von Dachflächen und Fassaden für Photovoltaik ab. Die Potenziale von Parkplätzen wurden bisher zu wenig beachtet“, so Projektleiter Dr. Boris Salak, der seine Forschungen an der BOKU begonnen hat und jetzt an der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) weiterführt.

15.000 österreichische Großparkplätze im siedlungsnahen Bereich wurden auf ihre Eignung zur Photovoltaiknutzung untersucht. Finanziert wurde dieses Projekt aus Mitteln des Wiener Wirtschaftskammerpreises. Dabei wurden die Lage der Parkplätze, die Beschattung durch umliegende Gebäude sowie die wetterbedingte, tatsächliche Sonneneinstrahlung der vergangenen zehn Jahre in Modellrechnungen berücksichtigt. Ergänzend dazu wurden die relevanten Unternehmensbranchen in direkter Parkplatz-Umgebung untersucht. „Hier zeigt sich“, so Dr. Salak weiter, „eine deutliche Relevanz für Unternehmen aus der Handelsbranche. Ihre Standorte finden sich oft in der Nähe zu Großparkplätzen“.

„Selbst wenn man davon ausgeht, dass nur etwa 50% der Parkplatzflächen tatsächlich mit Photovoltaikpaneelen überdacht werden können, so ergibt sich daraus ein solares Erwartungspotenzial von 4,2 Terawattstunden pro Jahr“, so Projektmitarbeiter DI Christoph Graf vom BOKU-Institut für Landschaftsentwicklung. Diese Menge entspricht dem Strombedarf von ca. 1,4 Millionen Elektroautos mit einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr. Wenn sich die Gesamteffizienz der Solartechnologie in den kommenden Jahren weiter verbessert, könnte dieser Wert noch deutlich steigen. BOKU-Professor Andreas Muhar fordert daher, dass die Energiestrategien vermehrt die vorhandene Flächenreserve von Parkplätzen berücksichtigen sollen: „Durch die Installation von Photovoltaik auf Parkplätzen wird die Nutzbarkeit sehr wenig beeinträchtigt - im Gegenteil, die AutofahrerInnen freuen sich über die Beschattung.“

Kontakt/Rückfragen:
Dr. Boris Salak
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Tel: +41 44 739 2549
Univ.Prof. Dr. Andreas Muhar,
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Tel. 01 47654 85312

Quelle: Universität f. Bodenkultur, Wien

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